13.Tag in Xi an

27.5.

Von unserem Hotel in Xi’an fuhren wir heute morgen nach einem leckeren Frühstück um 8.30 Uhr los. Nach gut einer Stunde Fahrt, in der unsere Reiseleiterin Nina einiges erzählte (z. B. Unterschiede zwischen Nord- und Südchinesen oder warum Lehrer hier ein sehr anstrengender Job ist) , kamen wir bei der Terrakotta-Armee an. Diese ließ der erste chinesische Kaiser um 221 v. Chr. als Grabanlage errichten. Die eigentliche Grabkammer wurde schon früh nach dem Ableben des Kaisers geplündert. Auf die zugehörige unterirdische Streitmacht aus 8000 überlebensgroßen Kriegern stießen Bauern erst im Jahr 1974. 2000 dieser Figuren wurden bis heute restauriert. Wie wir heute gesehen haben, muss es sich dabei um ziemliche Puzzle-Arbeit handeln. Die Armee sollte die Ruhestätte nach Osten hin bewachen und das Reich vor bösen Mächten des Jenseits schützen, sowie den Kaiser vor der Rache getöteter Rivalen.

Die heutige Anlage ist auf 3 Gruben bzw. Hallen mit einer Gesamtfläche von 4 Fußballfeldern verteilt. Der Haupttrupp ist in Halle 1 zu finden, wohingegen man in Halle 2 Archäologen bei der Arbeit zu sehen kann (wenn nicht gerade Sonntag ist). Alle Figuren haben individuelle Gesichter und sind bemalt. Tatsächlich gleicht kein Gesicht dem anderen und auch der Rest der Figuren ist sehr detailgetreu in Handarbeit gestaltet. An den Mützen erkennt man den Rang der Figur, wobei neben Kriegern und Bogenschützen auch Pferde zu sehen sind.

Nach der gut 3-stündigen Besichtigung gingen wir auf dem Gelände noch in der gewohnten Drehtellerform Mittagessen. Das Zusammenspiel untereinander (11 Leute pro Tisch) klappt dabei mittlerweile ziemlich gut, wohingegen das Essen mit Stäbchen noch ausbaufähig ist. Wenigstens liegt für Gruppen wie uns auch immer eine Gabel mit am Platz. Hier kosteten wir heute auch Granatapfelschnaps, der allerdings keinen Liebhaber unter uns finden konnte.

Zurück in Xi’an, besichtigten wir die große Wildganspagode, die 1300 Jahre alt ist, 64m hoch und 7 Stockwerke besitzt. Sie liegt umringt von weiteren buddhistischen Tempeln in einem schön angelegten Park. Einst ließ ein Kaiser sie erbauen, um mitgebrachte heilige Schriften darin feuersicher zu verwahren.

Nach einiger Freizeit, in der wir uns alles in Ruhe anschauen konnten, ging es weiter zur Stadtmauer von Xi’an. Diese wurde Ende des 14. Jahrhunderts errichtet und soll in China die einzige noch vollständig erhaltene Stadtmauer sein. Sie ist 12m hoch und breit und umschließt mit 13km den Stadtkern. Leider hatten wir nicht genügend Zeit ein Fahrrad zu mieten und einmal eine ganze Runde auf ihr zu drehen.

Nach einer Erholungspause im Hotel entschlossen wir uns an der angebotenen Lichterfahrt durch Xi’an teilzunehmen. Leider gab es schlechte Nachrichten. Das Highlight, die musikalisch unterlegten größten Wasserspiele der Welt (größer als Dubai), war defekt und fiel damit für einen Stopp bei der Lichterfahrt aus. Unsere Reiseleiterin versprach uns einen Ersatz und war sich sicher, dass uns die Rundfahrt gefallen würde.

Los ging es zunächst zum Nachtmarkt über den wir gemütlich bummelten. Natürlich nicht ohne einige Merkwürdigkeiten zu sehen…. Aufgespießte Tintenfischarme, komplette gebratene/frittierte Tintenfische am Spieß (sieht absolut unlecker und sehr wabbelig aus), herumhängende Schweinehälften. Unsere Reiseleiterin hatte uns vorher instruiert wovon wir uns lieber fern halten sollten, um unsere Mägen nicht zu überfordern. Am Ende des Marktes wartete zur blauen Stunde schon der toll beleuchtete Trommelturn, nach einigen Metern gefolgt vom Glockenturm. Beide verkündeten einst die Tages- und Nachtzeit. Anschließend ging es zum ebenfalls beleuchteten Südtor der Stadtmauer. Danach spazierten wir noch durch eine lange Alle mit allerhand Luchtinstallationen in den Bäumen, auf dem Wasser und den Wegen. Dazu spielten Straßenkünstler Musik. Hier wären wir mit einem Gläschen Wein oder einem kühlen Bier gern noch etwas länger geblieben, um dem Treiben der Menschen zuzusehen. Als Abschluss der 3-stündigen Fahrt sahen wir uns von einer Brücke aus den beleuchteten Sommerpalast an und waren froh, nach einem langen Tag ins Bett zu kommen, denn die Nacht sollte kurz werden.

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